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Regenreichster Winter seit 1948 in Berlin und Brandenburg

Berlin (dpa/bb) – In Berlin und Brandenburg hat es Meteorologen zufolge in diesem Winter so viel geregnet wie seit Jahren nicht. Mit 236 Liter pro Quadratmeter wurde in Berlin der höchste Niederschlag seit 1948 gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch in Offenbach mitteilte. Der vieljährige Mittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt in Berlin bei 131 Liter pro Quadratmeter. Im Februar regnete es mehr als doppelt so viel.

In Brandenburg wurden in den vergangenen drei Monaten ebenfalls bisher nicht erfasste Niederschlagsmengen verzeichnet: 214 Liter pro Quadratmeter fielen von Dezember bis Februar – die höchste Wintersumme nach 1948. Der langjährige Mittelwert liegt bei 123 Liter pro Quadratmeter. Dennoch war Brandenburg im bundesweiten Vergleich ein niederschlagsarmes Bundesland. Im Februar regnete es in Berlin wie in Brandenburg ebenfalls doppelt so viel wie während der Referenzperiode 1961 bis 1990.

Auch die Temperaturen lagen in Berlin und in Brandenburg über dem langjährigen Mittel: In der Bundeshauptstadt kletterte die Wintertemperatur laut DWD auf erstaunlich milde 4,2 Grad Celsius und lag 3,7 Grad über dem langjährigen Mittel von 0,5 Grad. Im Februar wurden 7 Grad gemessen und damit 6,4 Grad mehr als 1961 bis 1990. In Brandenburg präsentierte sich der Winter mit einer Mitteltemperatur von 3,8 Grad und lag damit 3,7 Grad über dem Mittelwert der internationalen Referenzperiode. Laut DWD war der Februar der mildeste seit 1881.

Der diesjährige Winter in Deutschland fiel Meteorologen zufolge erneut deutlich zu warm aus. «Von wenigen Stippvisiten abgesehen zeigte der Winter 2023/2024 nur selten seine kalte Seite», teilte der DWD mit. Damit sei es der 13. milde Winter in Folge und der drittwärmste sowie nasseste seit 1881. Der DWD bezieht seine vorläufige Winter-Bilanz auf die ersten Auswertungen der bundesweit rund 2000 Messstationen.

Nach Angaben der Berliner Wasserbetriebe haben die überdurchschnittlich hohen Niederschläge im vergangenen Jahr und der feuchte Start ins Jahr 2024 wieder zu überwiegend steigenden Grundwasserbeständen geführt. Das gelte insbesondere für die Niederungen von Spree und Havel, wo zum Teil bereits Grundwasserhochstände registriert würden. Auf den Hochflächen des Teltow und des Barnim im Südwesten und Nordosten Berlins dämpften die schwer wasserdurchlässigen Bodenschichten die Grundwasserneubildung dagegen stark. Dort liegen die Grundwasserstände noch immer auf niedrigem Niveau, wie es hieß.

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