Offenbach/München (dpa/lby) – Der zurückliegende Winter war in Bayern so warm wie noch nie zuvor: Mit extrem milden 3,3 Grad Celsius war er im Schnitt noch wärmer als der bisherige Rekordwinter 2007. Dabei war der Freistaat noch die kühlste Region in ganz Deutschland, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Offenbach mitteilte. Doch besonders der Februar brachte ungewöhnlich hohe Temperaturen: Mit einem Mittel von 6,3 Grad ähnelte er eher einem April als einem Wintermonat.
Bundesweit war es der 13. milde Winter in Folge – und der drittwärmste seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Auch in Bayern lag die Durchschnittstemperatur mit 3,3 Grad massiv über dem Mittelwert von minus 1,0 Grad der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990, der zur Einschätzung des Klimawandels dient.
Die oberbayerische Stadt Rosenheim registrierte am 16. Februar gar mit 18,8 Grad die höchste Temperatur dieses Winters in ganz Deutschland.
Winterliche Witterung gab es im Freistaat allenfalls Anfang Dezember und um die Januarmitte herum. Am kältesten war es am 20. Januar in Oberstdorf mit sehr eisigen minus 19,2 Grad. Dazu war der Winter im Freistaat überdurchschnittlich nass: 265 Liter Niederschlag kamen im Schnitt pro Quadratmeter herunter, 200 Liter waren es in der Referenzperiode.
Dennoch schien die Sonne im zweitsonnigsten Bundesland diesen Winter gut 200 Stunden, in der Referenzperiode nur 171 Stunden. Im Alpenvorland registrierten die Meteorologen gar Spitzenwerte von über 250 Stunden Sonnenschein, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitteilte. Bei sämtlichen Berechnungen wurden für die letzten zwei Februartage Prognosen verwendet, die endgültigen Werte können daher leicht abweichen.