Close

Wetter besorgt Imke: Durchwachsene Ernte im Frühjahr

Neustadt a.d. Weinstraße (dpa/lrs) – Die Wetterbedingungen der vergangenen Wochen stellen Imker in Rheinland-Pfalz vor Herausforderungen. «Die Wetterphase, die wir seit vier Wochen haben, hat dazu geführt, dass die Bienen den Honig, den Sie in der Frühtracht gelassen haben, nahezu aufgebraucht haben», sagte Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz am Freitag. Daher mussten Imker die Bienenvölker teils füttern. Bei Regen können Honigbienen nicht ausfliegen, ebenso wenig wie bei starker Bewölkung, da sie sich an der Sonne orientieren, erklärte Hock.

«Wir können nur den Überschuss ernten und müssen den Bienen die Eigenversorgung lassen», sagte Hock. Und die sei von den Bienen fast aufgebraucht worden. Hinzu komme das frühe Blühen vieler Pflanzen: «Wir haben jetzt schon die Lindenblüte, normalerweise blüht sie Ende Juni oder Anfang Juli.» Um genügend Nektar für die Bienen abzugeben, bräuchten diese Blüten normalerweise Temperaturen von 24 oder 25 Grad. Dafür sei es aber noch zu kühl, sagte der Imker.

«Um vernünftig Honig zu ernten, brauchen wir mehr Wärme. Die Aussichten sind sehr schlecht, zumindest im Südwesten», sagte Hock mit Blick auf die Ernte im Sommer. Auch die Ernte des Frühlingshonigs um Pfingsten herum sei sehr durchwachsen gewesen.

Im vergangenen Winter waren viele Bienenvölker in Rheinland-Pfalz nicht gut durch die Saison gekommen. Viele Imker hatten einen hohen Verlust an Völkern verzeichnet. Nach früheren Angaben des Fachmanns könnte der milde Winter eine Ursache gewesen sein. Angesichts der Temperaturen waren die Bienen nicht richtig in die Winterruhe gegangen, sondern hatten weiter gebrütet. Solche Verluste können die Imker demnach ausgleichen, indem sie durch Teilung der Bienenvölker neue Völker schaffen. Im Imkerverband Rheinland-Pfalz sind etwa 7000 Imker organisiert.

Skip to content